HELP FOR KIDS - Informationen rund um die körperliche und geistige Gesundheit von Kinder
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Bewegung

ADHS: Aufenthalt in der Natur steigert Konzentration

Kinder mit ADHS
 (Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom) haben es nicht leicht – mit sich und ihrer Umwelt. Aber auch die Eltern brauchen starke Nerven. Deshalb gibt es auch Medikamente, die die Kinder „beruhigen“ sollen. Doch es geht auch anders: Bewegung in der Natur kann fast den gleichen Effekt haben.

ADHS ist eine schon im Kindesalter beginnende, psychische Störung. Symptome sind Aufmerksamkeitsschwäche, impulsives Verhalten und manchmal auch Hyperaktivität. Allerdings leidet nicht jedes zapplige, lebhafte und manchmal unaufmerksame Kinde an ADHS.

Kinder, bei denen ADHS diagnostiziert wurde, benötigen viel Aufmerksamkeit, Geduld und Verständnis. Manche der Kinder bekommen auch Medikamente, um das Ungleichgewicht der Botenstoffe zur Signalübertragung im Gehirn zu regulieren. Denn dieses Ungleichgewicht führt dazu,  dass das Gehirn auf zu viele Reize sofort und gleichzeitig reagiert. Dadurch wird es dem Kind fast unmöglich, sich auf eine Sache zu konzentrieren.

Eingesetzt werden vor allem Psychostimulanzien, die das Vorhandensein des Botenstoffes Dopamin erhöhen, und Antidepressiva, die den Abbau von Noradrenalin im Gehirn verlangsamen. Allerdings: Der Einsatz dieser Mittel bei Kindern ist sehr umstritten. Es gibt sowohl vehemente Ablehner wie überzeugte Verfechter einer medikamentösen Therapie. Manche Ärzte sagen, dass in 75 Prozent der ADHS-Fälle auf Arzneimittel nicht verzichtet werden kann.

Oder vielleicht doch? Eine interessante Studie an der US-University von Illinois hat jetzt gezeigt, dass ein Aufenthalt in der Natur die Konzentrationsleistungen von Kindern mit ADHS bedeutend verbessern kann. So brachte ein zwanzigminütiger Spaziergang im Park in etwa die Wirkung einer medikamentösen Behandlung.


„Von unserer früheren Untersuchungen wussten wir, das es möglicherweise eine Verbindung zwischen dem Aufenthalt in der Natur und verminderten ADHS-Symptomen gibt,“ sagte Faber Taylor, einer der Wissenschaftler. Getestet wurden bei Kindern mit AHDS im Alter von sieben bis zwölf Jahren drei unterschiedliche Routen. Der jeweils zwanzigminütige Spaziergang führte entweder in die Innenstadt, in der direkten Nachbarschaft herum oder in einen Park.

Anschließen absolvierten die Kinder einen einfachen Konzentrationstest. Dabei kamen die Kinder auf die besten Ergebnisse, die einen Parkausflug hinter sich gebracht hatten. Die Wissenschaftler verglichen die Effekte der Dosis Natur mit denen eines Medikaments. Taylor: „Wir waren überrascht, dass die Dosis Natur einen gleichen oder sogar einen größeren Effekt wie die Medikation hatte.“  Ungeklärt ist noch, wie lange diese Wirkung anhält.

WANC 22.10.08/ Quelle: University of Illinois

   

 

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